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PlaySchubert

Konzert

Installation. Von Extrafish & Caroline Schenk

PlaySchubert katapultiert die Winterreise in die Gegenwart: Die Band Extrafish und die Künstlerin Caroline Schenk interpretieren Schuberts Lieder-Zyklus neu. Daraus entstehen ein Urbanmusic Konzert und eine Multikanal-Videoinstallation. Ab 21. Januar 2022 gehen sie damit auf Tournée durch fünf Städte der Deutschschweiz.   Die Installation ist vom 15. März bis am 26. März 2022 bei uns zu bestaunen. Die Vernissage, begleitet von einem taufrischen Urbanmusic-Konzert von Extrafish, findet am Donnerstag, 17. März 2022 statt.   «Auf der Suche nach Irrlicht»   «Will ich heute Schubert im Konzertsaal singen, so fehlen mir die jungen Menschen im Saal. «Schubert? Wer ist das nochmal?» Das Musik- und Kunstprojekt PlaySchubert katapultiert den Romantiker in unsere Gegenwart und zurück.   Schubert komponierte nicht nur für die vergangene Epoche. Auch heute noch rüttelt er kräftig an unseren Emotionen. Seine Musik triggert zum richtigen Zeitpunkt Bilder und Geschichten in unseren Seelen und Köpfen. Shortstorys entstehen. Verwoben mit unseren ganz persönlichen Lebenserfahrungen und Lebensgeschichten.   Ich platze vor Neugierde, denn mit PlaySchubert gewährt mir die Videokünstlerin Caroline Schenk einen Einblick in ihren vollgefüllten, poetischen Seelen-Kühlschrank, begleitet von der holden Kunst. Gleichzeitig öffnet mir der Sog der Pop- und Urbanmusikband Extrafish die kleine Hintertür zu einem ganz frechen und lasziven Schubert, den ich danach mit vielleicht etwas anderen Ohren hören werde.   Der einzigartige Franz hat mich zu PlaySchubert inspiriert und möchte anstecken. Zu mehr Offenheit und Dreistigkeit. Ein «in sich hineintanzen auf der Suche nach dem Irrlicht.» Mona Somm, künstlerische Leiterin. Sängerin «Krähe lies mir Kafka»   Die dubbige und trippige Band Extrafish interpretiert Schubert taufrisch – Winterreise im 21. Jahrhundert.   Die Ich-Figur sucht vergeblich nach Ruhe. Eingepfercht in Grossstadtgassen und einer engen Wohnung, verschliesst sie sich ihren eigenen Gefühlen und stürzt sich in eine mentale Isolation. Valentin Baumgartner erschafft einen zeitgenössischen Song-Zyklus ausgehend von Schuberts Winterreise.   Zugedröhnt im Rausch der Arbeit, des Konsums und der Grossstadthektik entsteht ein Kontrollwahn über die Emotionen des Neuzeit-Wanderers. Langsam und stetig verwandelt sich die Umwelt in ein kafkaeskes Bühnenbild, welches schlussendlich in sich zusammenbricht: «Es gaht alles de Bach durab».»   «Ich übersetze Schuberts Winterreise von der Klassik in eine zeitgenössische Sprache zwischen Pop-/Urban- und Kunstmusik. Mit meiner Band «Extrafish» und der Sängerin Mona Somm zelebriere ich dubbige, trippige Popmusik im Dadagewand.» Valentin Baumgartner (†), Musiker, Lyrics und Komposition «Sie sucht im Schnee vergebens»   Eine Multikanal-Videoinstallation von Caroline Schenk:   «Fremd in der Welt und fremd dem eigenen Leben gegenüber – spüre ich mit meinen Videoperformances den Spuren des Wanderers aus Franz Schuberts Winterreise nach. Dabei verknüpfe ich die Musik, die Motive und die grossen Themen der Romantik mit zeitgenössischen Performancestrategien. Ich übersetze die Sehnsucht und die innere Kälte des Winterreisenden; spiegle und verfremde sie; untersuche die visuelle und malerische Komponente der Musik und erweitere den Begriff Landschaft auf die psychische Ebene. Wofür stehen seine Schwärmereien? – Für einen Fluchtversuch aus der Realität oder sind sie Widerstand gegen die herrschende bürgerliche Gesellschaft? Wie steht es heute um die romantischen Gefühle? Kann ich mich als feministische, zeitgenössische Künstlerin diesem Lebensgefühl überhaupt nähern?» Aus dem romantischen Schwärmen – ist ein Ausschwärmen einer weiblichen Figur geworden, einer Anwältin des gedämpften Optimismus und der individuellen Anarchie. Die einzelnen Videoarbeiten funktionieren wie «bewegte Stillleben» und beschäftigen sich mit der Melancholie, diesem romantischen Gefühl, das den Geist auf einen Weg führt, der von der Norm abweicht: Ein kleiner, scheinbar unbedeutender Gedanke, der bis zur Besessenheit durchgespielt werden kann und in einem immer wiederkehrenden Versuch mündet. Die Ernsthaftigkeit der Themen der Winterreise wie die Entfremdung des Einzelnen, die psychologische Isolation aber auch die Kälte und die Ohnmacht, werden mit einer gewissen Leichtigkeit und Humor aufgewogen – man könnte von einer «melancholischen Bekehrung» sprechen, da es sich bei der Videoinstallation um einen Versuch handelt, die Absurditäten des (heutigen) Lebens zu hinterfragen, indem ich tragische Freude und Augenzwikern als Mittel gegen Verzweiflung und Resignation verwende.» Caroline Schenk, Video- und Performancekünstlerin   Weitere Informationen: playschubert.ch

Eintrittspreis

Freier Eintritt


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