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PeterLicht, Them Fleurs

Konzert

Singer Songwriter

Support: Them Fleurs

Er hat das Ende des Kapitalismus besungen, sein iPhone an der Biegung des Flusses begraben und das absolute Glück gesucht. Er hat Worte geworfen und das Geworfene gelesen. Er hat die Gegenwart umkreist, beschworen, geatmet und intoniert. Seit acht Alben sucht und findet PeterLicht Worte und Klänge. Für uns, für unser Taumeln zwischen Wachstum und Erschöpfung, zwischen Systemkritik und Schnäppchenmarkt.

PeterLicht hat bis jetzt nur sehr gute Sachen gemacht. Angefangen mit «Vierzehn Lieder» 2001, wo der Hit «Sonnendeck» drauf war. Seither hat er Platten, Bücher, Filme, Theaterstücke, geschrieben, produziert, inszeniert, jedes neue Ding ein Stupser in die Rippen aller weniger output-intensiven Künstler*innen. Die ersten Jahre seines Schaffens wussten wir nicht wie er aussieht. Er gab uns kein Gesicht zu seinen Bildern. Er meinte damit «das bin nicht ich, das seid ihr».

PeterLicht hat sich über die Jahre seine Marke erarbeitet: elektroakustische Mini-Musik, unterspannter Gesang und Texte wie Post-its für alle Utopien der Welt. Keine Motivationsreden und Fühlt-ihr-es-nicht-auch?-Hymnen, sondern Kleinode, geformt aus unserem Alltag. Das Coole an PeterLicht ist, dass man ihn nicht im Elfenbeinturm wohnend wähnt, sondern da wo wir alle sind, z.B. mit einem Eis in der Hand in einer vollgepissten Bahnhofsunterführung.

Die neue Platte von PeterLicht «BETON UND IBUPROFEN» (VÖ 5.3.2021) klingt natürlich nach PeterLicht. Er hat sie bei sich um die Ecke in Köln mit Boris Rogowski und Benedikt Filleböck als Produzenten aufgenommen. Im Studio stand eine Espressomaschine und etliche Referenzgeister, von Can über die Beatles bis zu Mac Miller, hingen in der Luft. Aber da man sie höflich ignorierte, wurde die Platte nicht steif eklektisch, sondern federleicht. «BETON UND IBUPROFEN» ist auch eine Suche nach Sprache. Wörter, Zeilen, ganze Strophen, tauchen variiert mehrmals auf. PeterLicht probiert immer wieder Begriffe wie: Wolken, Nacht, Augen, verlieren an, kontrastiert sie mit sad und happy Sounds, wie um rauszufinden, was sind überhaupt Songs und wie passen sie am besten farblich zu keinem Sofa? «BETON UND IBUPROFEN» wird 2022 live zu hören sein.

Them Fleurs kommen aus Bern und machen sphärische Gitarrenmusik, irgendwas zwischen Shalala-Rock und Post-Shalala. Die BZ beschrieb es so mal so: «Unabhängig vom Zeitgeist und zwischen den Szenen – nachhaltige Refrains und unkonventionelle Arrangements». Das dritte Album «Schöne Welt» erscheint Anfang Oktober als eine Sammlung von Live-Studio-Aufnahmen, DIY-Alphütten-Sessions, Demo-Bandmail-Verkehr und persönlichen Beobachtungen des Hier und Jetzt. Es geht um die eigene kleine Existenz im grossen Ganzen, digitale Paralleluniversen, unseren Planeten und andere «schöne Welten». «Willkommen zurück, es ist die schöne Welt».


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