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Nadja Iseli & Gabriela Schoenenberger

Kunst

«Basalt und Graphit». Finissage

Basalt und Graphit - Nadja Iselis Steinskulpturen im Garten, im Hof und in den Innenräumen der Galerie Stans korrespondieren mit den neuen Zeichnungen von Gabriela Schoenenberger. Die beiden Künstlerinnen, die sich seit langem kennen und schätzen, finden sich in der Galerie Stans zu ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung.

Nadja Iseli arbeitet vor ihrem Atelier in Emmenbrücke auf dem Werkplatz. Eine zweieinhalb Meter hohe Basaltsäule ist aufgerichtet und eingerüstet. Die Künstlerin sägt am oberen Ende ein Hauszeichen aus dem Stein. Bei einer zweiten Säule wird der Basalt geschlitzt und partiell geschliffen. Fein sind einzelne Birkenblätter in die polierte Seite gehauen.

Wertschätzung für den Stein

Diese Stelen eröffnen im Garten der Galerie Stans die Ausstellung. Andere Skulpturen der Bildhauerin schmiegen sich an den Boden und stehen für das Fliessen und die sanfte Bewegung, weitere Themen, die Nadja Iseli beschäftigen und die sie in Stein umsetzt. Die Künstlerin bespielt auch den intimen Innenhof der Galerie mit einer Skulpturengruppe.

In den Innenräumen sind kleinere Skulpturen zu sehen, darunter die zweite Folge der Edition 11. Mit dieser Arbeit in elf individuellen Teilen ermöglicht es die Galerie Stans, Originalwerke zu einem erschwinglichen Preis zu erwerben. Nadja Iseli nennt bei ihren Werken konsequent den Namen der Gesteinsart, aus der sie geschaffen sind: Verde Spluga, Kieselkalkstein Mitholz Blausee, Kirchheimer Muschelkalk, Hessischer Olivin Diabas. Damit bringt sie den Bezug zum Herkunftsort zum Klingen und erweist ihrem Material die Referenz.

Der Reichtum der Farbe Grau

Gabriela Schoenenbergers gezeichnete Landschaften lassen sich nicht verorten und benennen. Das Ausdrucksmittel der Künstlerin aus Willisau ist Graphit, ein kristallines Mineral. Die Einschlüsse in kohlenstoffreichem Gestein werden in entfernten Weltgegenden im Tagebau oder unter Tag abgebaut. Schoenenberger baut wieder auf, erschafft kunstvoll innere Landschaften, geheimnisvolle Ausgrabungsstätten, fragile Architekturen auf grossen Papierbögen und handlichen Blättern. Sind es Luftaufnahmen aus grosser Distanz oder bewegen wir uns auf Augenhöhe in den Schöpfungen der Künstlerin? In den Zeichnungen relativieren sich Grössenverhältnisse und Dimensionen. Der Raum öffnet sich und fliesst über den Blattrand hinaus. Die statische Welt gerät in Bewegung. Feinste Grauabstufungen erschliessen den Reichtum dieser verkannten Farbe. Sparsam eingesetzte Bunttöne steigern die Wirkung. Die Sehgewohnheiten werden unterlaufen. Es gilt, hinter die Oberfläche zu schauen, in die Tiefe zu loten.

Diese Suche nach Tiefe, sei es vor dem leeren Blatt oder vor dem Stein-Rohling, verbindet die beiden Künstlerinnen und macht ihr Zwiegespräch in der Galerie Stans zu einem beglückenden Ereignis.

Die Ausstellung dauert vom 13. März bis 10. April 2022

Öffnungszeiten:
Donnerstag / Freitag 15 bis 18 Uhr

Samstag / Sonntag    13 bis 16 Uhr

Eintrittspreis

Freier Eintritt

Veranstalter*innen

Galerie Stans


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