gangus.ch

Judith Grassl

Kunst

«Schöne Mutanten». Vernissage. Malerei

Die bereits zweite Einzelpräsentation der jungen Münchner Künstlerin Judith Grassl (D) in der KALI Gallery, konzentriert sich neben der neuen Malereiwerkserie „Holey“, auch auf das erstmalige Heraustreten in die Dreidimensionalität, durch eine raumspezifische Installation.

Dadurch wird der Ausgangspunkt ihres künstlerischen Schaffens, die Collage, in den Mittelpunkt gestellt. Sowohl die Kompositionsfindung, mit den Schattenwürfen und Überlagerungen, als auch verschiedene Welten oder Perspektiven im Bild entspringen ihrer Arbeit mit der Collage.

„Das Prinzip der Collage fasziniert mich, da es Ambivalenz und Raum zur Reflexion zulässt. Es bietet die Möglichkeit eine Vielzahl von Dimensionen zu erstellen, verschiedene Perspektiven zu parallelisieren und eine neue Verbindung zwischen den Ebenen herzustellen.“ – Judith Grassl

Der Titel der Ausstellung "Schöne Mutanten" bezieht sich auf das gleichnamige Buch von Deborah Levys, welches von AussenseiterInnen erzählt, die rastlos und rasterlos leben und dadurch miteinander verbunden sind.

So beschäftigt sich Judith Grassl mit geschlechtsbezogenen Aspekten der menschlichen Identität und untersucht die vermeintliche „weibliche“ oder „männliche“ Zuordnungen und die damit einhergehenden Dichotomien wie weich/hart, zart/aggressiv, expressiv/introvertiert, stolz/scheu in deren malerischen Gegenüberstellung oder Auflösung. Anhand von religiösen und profanen Bildtopoi, wie dem der Muse, Madonna oder der Venus hinterfragt sie den Einfluss dieser auf heutige gesellschaftliche Rollenbilder.

Dabei ist der Prozess des Malens ein Weg diese Verbindung in einer Art Zeitlupe nachzuvollziehen. So werden ihre Bilder zu Mutanten die sich aus dem Erbgut vergangener Sichtweisen stetig verändern. Wie in einem endlosen Loop arrangiert sie Fragmente aus dem Bildmaterial und den eigenen Malereien weiter im malerischen Raum. Dabei möchte sie auf diese Weise dem Betrachter die Möglichkeit geben, an ihrem malerischen Raum mit seiner eigenen Perspektive teilzuhaben und so eigene Imaginationen, Ideen und Assoziationen mit dem Bild zu verbinden. Dadurch werden wiederum die Grenzen ihrer eigenen Perspektive aufgelöst, und das Bild kann ein Teil von etwas Neuem werden.

Für die KALI Gallery zeigt die Künstlerin die neusten Gemälde im Großformat, die enthaltsame figurative Welten darstellen und Collagen auf Leinwand bilden. Die Kreationen stellen Kommunikation durch das intuitive und assoziative Denken des Betrachters her und führen diesen gekonnt. Ihre Arbeit konzentriert sich auf das klassische Format des Bildes und darüber hinaus, das Verfassen von Plänen und das Aufbauen von Räumen. 


  • Banner: KUNSTpause, 25.03.–07.04.2024
  • Banner: Radio 3FACH
  • Banner: Gletschergarten Luzern, Sipho Mabona, 12.09.2023–11.09.2024
  • Banner: Arosa Kultur, Musik-Kurswochen Arosa, 25.–07.04.2024
  • Banner: 041 – Das Kulturmagazin 03/2024
  •  Banner: Gletschergarten Luzern, Schräge Führung, 18.–31.03.2024
  • Banner: Lettera – Literaturfest Luzern, 21.03.–07.04.2024