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Hanreti

Konzert

Indie, Pop

2015, 2016, 2017, 2019 und jetzt 2022: Wenn man Hanreti etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es Untätigkeit. In den letzten gut sieben Jahren hat sich das illustre Trüppchen Musiker um Kopf Timo Keller mit vier Alben nicht nur als vielgelobter Geheimtipp in der Schweizer Musikszene zu etablieren gewusst, sondern auch als musikalisches Chamäleon offenbart. Mal standen Funk- und Soul-Elemente im Vordergrund, dann waren plötzlich vermehrt Folk- oder Indie Rock-Einflüsse herauszuhören. Und nun – mit Album Nummer fünf – wird der psychedelischen Seite der Rockmusik gefrönt.

 

The Afterdark, so der Name des Fünftlings, erzählt die fiktive Geschichte einer Antarktis-Expedition. Was bei anderen Musiker:innen ein etwas gekünsteltes Konzeptalbum zur Folge haben könnte, entpuppt sich für Hanreti als Glücksfall: Die von Timo Keller gesungenen Lyrics wurden vom Luzerner Autoren Bela Rotenbühler («Provenzhauptschtadt») getextet und ergeben sich in Kombination mit den facettenreichen Instrumentals zu einem durchdachten, stimmigen und doch erstaunlich überraschenden Ganzen. Abgerundet wird das Konzept von Art Director Isabelle Weber, die dem Projekt unter anderem mit einem Albumfilm eine visuelle Komponente verleiht. Keller selbst beschreibt das Gesamtkonzept folgendermassen:

 

«Das Bild der Polarforscher:in steht für die Überheblichkeit des Menschen, in die letzte Lücke des Unerforschten einzudringen und die Absurdität, alles beherrschen zu wollen. Auf der anderen Seite stellt die Antarktis das letzte Nichts, den letzten weissen Fleck dar. Ich wollte mit diesem Album horizontalere Arrangements ausprobieren und habe mich früh von Bildern von der Antarktis inspirieren lassen.»

 

The Afterdark öffnet mit «Cracks», einem Song, der die Hörer:in in scheinbarer Sicherheit und somit in eher musikalisch vertrauten Hanreti-Gefilden wähnen lässt. Doch bereits Track Nummer zwei – «Diamond Road» – lässt erahnen, dass das fünfte Album der Luzerner Band etwas düsterer und treibender daherkommen könnte, als man es sich bisher gewohnt war.

 

Mit der ersten Singleauskopplung «Fade Away» (17. November 2021) tritt genau diese Vorahnung ein: Die Pace ist galoppartig, das Schlagzeug und der Bass legen einen krautigen Rhythmusteppich und darüber warnen – so scheint es – ein wabernder Synthesizer und vehemente Gitarrenriffs wuchtig vor drohendem Unheil. Auch die restlichen Songs auf The Afterdark bieten mit ihrer Vielschichtigkeit ein nahezu cinematisches Hörerlebnis und vereinen gekonnt Genres wie Folk, Krautrock und Gitarrenpop – Bläser und Streicherparts inklusive. So packend, dringend und vielseitig wie auf ihrem fünften Album haben Hanreti noch nie geklungen.

 

Türöffnung 20.00 Uhr

Eintrittspreis

CHF 25.00

Veranstalter*innen

Kulturzentrum Galvanik


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