gangus.ch

Finissage & Buchvernissage

Literatur

«Franz Fedier». Mit Heinz Stahlhut

Franz Fedier (1922-2005) war ein international renommierter Schweizer Maler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der seine gestisch abstrakten und konstruktiven Gemälde in Ausstellungen überall auf der Welt präsentierte. Doch er war nicht ein Praktiker, sondern der langjährige Lehrer an der Basler Kunstgewerbeschule war eben auch ein theoretischer Denker.

Besonders in seinen späten Jahren legte er seine profunden Gedanken zu Kunst und Künstlertum auch schriftlich nieder. Neben diesen sind bei der Recherche zum Werkkatalog noch zahlreiche Texte und Interviews vor allem aus den frühen Jahrzehnten seines Schaffens aufgetaucht, die Fediers weit ausgreifende Interessen und seine breite Bildung belegen. So setzte sich der Künstler nicht nur mit Exponenten des Abstrakten Expressionismus wie Barnett Newman sowie der Minimal Art wie Frank Stella vertieft auseinander, sondern verfasste auch anregende Beiträge zur Kunst des Barocks oder zur modernen Architektur und äusserte sich in den Interviews profund zu Fragen der Künstlerausbildung und dem künstlerischen Schaffen allgemein. Thematisch reicht der Bogen von der raumbezogenen Illusionsmalerei des Künstlers und Theoretikers Andrea del Pozzo (1642-1709) über Gottfried Kellers (1819-1890) Künstlerroman Der grüne Heinrich von 1854/55 bzw. 1879/80 oder Arnold Böcklins (1827-1901) Toteninsel (fünf Varianten von 1880 bis 1886) bis zur Malerei Ad Reinhardts (1913-1967). Der thematischen Breite entspricht der formale Charakter der Texte, handelt es sich bei ihnen doch um kunsttheoretische Reflexionen bis zu ironischen Auseinandersetzungen mit dem Werk von Vorgängern und Zeitgenossen oder Texten von fast lyrischem Charakter und durchaus auch mit Momenten des Humoristischen.
 
Aus der Vielzahl dieser Texte haben Prof. em. Gottfried Boehm, ein profunder Kenner von Fediers Werk, der auch die Einführung zum Schriftenband verfasst hat, Barbara Zürcher, Direktorin des Hauses für Kunst Uri, und Dr. Heinz Stahlhut, Verfasser des Werkkataloges, eine repräsentative Auswahl getroffen, der in der Publikation mit Abbildungen von Werken aus allen Schaffensphasen ein Überblick über das künstlerische Schaffen Fediers gegenübergestellt wird.

Die Publikation bietet als Sammlung sonst nur verstreut oder noch nicht publizierter Texte Franz Fediers einen vertieften Einblick in das Denken eines der bedeutendsten Schweizer Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Erscheint im Verlag Benteli, Salenstein
Ca. 60 S., mit zahlreichen farbigen Abbildungen und einem Register

Franz Fedier. Ausgewählte Schriften
Gottfried Boehm, Heinz Stahlhut und Barbara Zürcher (Hrsg.)

 

Veranstalter*innen

Haus für Kunst Uri


  • Banner: KUNSTpause, 25.03.–07.04.2024
  • Banner: Radio 3FACH
  • Banner: Gletschergarten Luzern, Sipho Mabona, 12.09.2023–11.09.2024
  • Banner: Arosa Kultur, Musik-Kurswochen Arosa, 25.–07.04.2024
  • Banner: 041 – Das Kulturmagazin 03/2024
  •  Banner: Gletschergarten Luzern, Schräge Führung, 18.–31.03.2024
  • Banner: Lettera – Literaturfest Luzern, 21.03.–07.04.2024