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Barockorchester «la phénix»

Konzert

Klassik. Werke von Corrette & Bach. Mit Vital Julian Frey (hpsd)

Das Orchester «le phénix» (Graubünden) spielt Werke von Michel Corrette (1707-1795) und Johann Bernhard Bach (1776-1749). Am Cembalo spielt Vital Julian Frey, der am Thunersee ein eigenes Festival leitet.

Michel Corrette liebte es zeitlebens, hinter die ihm bestens bekannten musikalischen Kulissen zu schauen und verfasste mehrere Traktate zu den Unterschieden zwischen dem französischen und italienischen Stil. Als Autor von nicht weniger als 15 Lehrbüchern – auch für eher ungewöhnliche Musikinstrumente wie Drehleier oder Mandoline – kannte er die Techniken und Funktionen vieler Instrumente. Zu Beginn des heutigen Konzerts ist ein ebenso spezielles Werk zu hören: das 25. Concerto Comique, eine Zwischenaktmusik der Pariser Oper, in der der Pompadour selber eine französische Operette im italienischen Stil singt, die jedoch im Paris seiner Zeit nicht nur gut ankam. Das Programm folgt der Spur, wie französische Komponisten italienisch komponieren, deutsche Komponisten französische Musik beobachten und ihren eigenen Weg gehen. Der eher unbekannte Johann Bernhard Bach, ein Cousin zweiten Grades des berühmten Johann Sebastian Bach, wirkte am Hofe zu Eisenach. Sein Orchester genoss einen hervorragenden Ruf, den sogar Telemann bestätigte. Es wurde für den französische Gôut, seine Finesse und Atmosphäre gelobt. Bernhard Bach komponierte seine vier Orchestersuiten also für sich und sein eigenes Orchester. Johann Sebastian war so begeistert, dass er sich diese Suiten abschrieb und sie so der Nachwelt erhielt, während fast alle anderen Kompositionen Johann Bernhards verloren gingen. Die Suite in e-Moll passt also ideal in ein französisches Programm um Michel Corrette, das ja sogar italienischer wirkt, als anzunehmen ist. Im Zentrum stehen die beiden Cembalokonzerte aus einer Sammlung von 6 Konzerten op. 26. Michel Corrette ist dem «orchester le phénix» eine musikalische Heimat geworden, davon zeugt nicht nur der Name des Orchesters: dieser entstammt einem Cellokonzert Correttes mit dem Titel „le Phénix“.

Vital Julian Frey gilt heutzutage als einer der gefragtesten Cembalisten, Kammermusiker und Ensemble-Leiter. Seine Ausbildung erhielt er bei Christine Schornsheim und Robert Hill, prägende Einflüsse hatten auch Christophe Rousset und Gustav Leonhardt. Technische Souveränität und ein hohes musikalisches Niveau sind ebenso seine Markenzeichen wie eine überzeugende Bühnenpräsenz und ein persönlicher Kontakt zum Publikum. Als Solist ist er u.a. bei Lucerne Festival, Bachfest Leipzig, Menuhin Festival Gstaad, Bachwochen Thüringen, Les Muséiques Basel und Mozartfest Würzburg aufgetreten. Mit seiner erfolgreichen Konzerttätigkeit leistet er einen entscheidenden Beitrag, das Cembalo in der klassischen Musikszene neu zu positionieren. Besonders beliebt ist Freys Angebot für Kinder und Jugendliche: Mit seinen Workshops, die er bei Konzerten anbietet, hat er bereits vielen Kindern einen neuen Zugang zum Cembalo eröffnet. Die künstlerische Tätigkeit von Vital Julian Frey findet auch bei der Presse grosse Anerkennung: "er kann, was unmöglich schien" (Sonntagszeitung), "ein grandioser Cembalist" (Thüringische Landeszeitung), "filigrane Lebendigkeit" (Neue Zürcher Zeitung), „der wohl beste Cembalist der Schweiz“ (Berner Oberländer), "er meisterte selbst die schwierigsten Variationen mit Leichtigkeit" (Frankfurter Allgemeine). Vital Julian Frey hat mehrere Rundfunk-Aufnahmen eingespielt (DRS2, SWR2, BBC, France Musique, bayerischer Rundfunk u.a.). Eine Solo-CD ist beim Verlag "Deutsche Harmonia Mundi" (SONY), seine Aufnahme der sechs Brandenburgischen Konzerte beim renommierten Klassik-Label „Winter&Winter“ erschienen. Sein Projekt "Experiencia Flamenca" umfasst spanische Musik für Cembalo zusammen mit einer Flamenco-Tänzerin; dazu gehört auch eine eigens für ihn und fürs Cembalo komponierte Flamenco-Suite. Als Solist ist Vital Julian Frey auf Albrecht Mayers neuester CD «Mozart» zu hören.

Das „orchester le phénix“ wurde 2008 von den beiden Cellisten Christine Meyer und Mathias Kleiböhmer in Graubünden gegründet. Alle Mitwirkenden haben sowohl modernes als auch historisches Instrumentalspiel studiert und bringen durch ihr Engagement bei „le phénix“ vielfältige Impulse in die Arbeit ein. Ihnen gemeinsam ist der Anspruch auf höchste musikalische Qualität, basierend auf den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis. Das „orchester le phénix“ trat mit Solisten wie John Holloway, Heinz Holliger, Maurice Steger, Pierre Favre, Christophe Coin, Giora Feidman, Andreas Staier, Emma Kirkby, Avi Avital, Xenia Löffler und Sergio Azzolini auf. Bereits zweimal wurde es mit dem renommierten ECHO Klassik Preis ausgezeichnet.

 

Eintrittspreis

Kollekte

Veranstalter*innen

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