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Bachs h-moll-Messe: Symposion und Pontifikalamt

Konzert

Klassik. Mit der Zürcher-Sing-Akademie & dem Orchester La Scintilla

Die h-moll Messe im Pontifikalamt:
Am 19. Juni 1950 kam die h-moll Messe von Johann Sebastian Bach in der Klosterkirche Einsiedeln innerhalb eines von Abt Benno Gut zelebrierten Pontifikalamtes zur Aufführung. Es ist gut möglich, dass dies die erste Aufführung des legendären Werkes innerhalb einer katholischen Liturgie war.

Zweifellos wird es ein eindrückliches Ereignis, wenn nach über 70 Jahren erstmals wieder in einem Einsiedler Pontifikalamt die gesamte h-moll Messe erklingt. Dieses Mal wird Abt Urban Federer zelebrieren und sein Amtsvorgänger als Abt des Klosters Einsiedeln, Pater Martin Werlen, die Predigt halten. Das Kloster Einsiedeln pflegt eine festliche Liturgie, welche in über 1’000 Jahren gewachsen ist. Die lateinische Sprache wird ausführlich gepflegt. Auch das Gewicht der Musik ist in diesem eindrücklichen Ritual nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zu einer konzertanten Aufführung kann die Komposition von Johann Sebastian Bach in diesem Zusammenhang ihre echteste, tiefste Aussage erhalten. Die Messe bekommt die Funktion, die ihr immanent ist, die jedoch auch historisch nur sehr selten hergestellt wurde. Ausserdem passt die barocke Pracht der Klosterkirche perfekt zur barocken Musik.

Symposion zur h-moll Messe:
Dem interessierten Publikum wird die Möglichkeit gegeben, sich im direkten Vorfeld des Pontifikalamtes an einem Symposion mit Referaten von arrivierten und kompetenten Spezialisten zum theologischen und musikwissenschaftlichen Kontext auf das Werk vorzubereiten. Das Symposion richtet sich an interessierte Laien sowie Fachpersonen. Die Referenten gehen anschaulich und auch mit Musikbeispielen auf das Werk ein und geben die Möglichkeit, in den Dialog zu treten. Das Symposion findet im Musiksaal der Stiftsschule Einsiedeln statt (Eingang «Gymnasium»).

Das Werk:
Johann Sebastian Bachs Messe in h-moll BWV 232 ist das grösste und ambitionierteste seiner geistlichen vokalen Werke. Sie hat den Komponisten fast drei Jahrzehnte lang beschäftigt. Erste Teile entstanden bereits im Jahre 1724, andere Teile sind Bearbeitungen anderer Kompositionen, aber Johann Sebastian Bach vollendete das Werk erst in der letzten Schaffensperiode seines Lebens. Somit bietet sie eine Essenz aus seinem kompositorischen Können und einen enormen Formenreichtum. Das macht die Messe in h-moll zu einem der anspruchsvollsten und brillantesten chorsinfonischen Werke überhaupt. Die Messe in h-moll vertont den gesamten katholischen Messetext und geht in ihrem Umfang weit über Bachs lutherisch-protestantische Messen hinaus. Das Manuskript dieses Ausnahmewerks der abendländischen Musikgeschichte ist Teil des UNESCO Weltdokumentenerbes.

Pater Martin Werlen OSB, Mönch des Klosters Einsiedeln. Von 2001-2013 58. Abt des Klosters. Novizenmeister und Lehrer an der Stiftsschule. Erfolgreicher Buchautor. Seit August 2020 Verantwortlicher für die Propstei St. Gerold in Vorarlberg.

Prof. Dr. Andreas Marti studierte Theologie und Musik in Bern (Orgel und Cembalo). Dissertation über Kantaten von J. S. Bach, Kirchenmusiker in Köniz bei Bern, Musikdirektor der Berner Singstudenten. Lehrbeauftragter für Hymnologie an der Musikuniversität Graz. Ehemals Beauftragter für Liturgik und Hymnologie der evangelisch-reformierten Kirchen der Deutschschweiz, Titularprofessor für Kirchenmusik an der Universität Bern, Gastdozent an den Universitäten Zürich, Basel und Neuchâtel und Dozent für kirchenmusikalische Theoriefächer an den Musikhochschulen Bern, Zürich und Lausanne.

Prof. Dr. Bernhard Hunziker studierte zunächst klassischen Gesang bei Prof. Paul Lohmann und Kammersänger Prof. Ernst Haefliger. Es folgten weitere Studien: (Evangelische) Kirchenmusik, Abschluss an der Musikhochschule Zürich mit dem Kantorendiplom und Musikwissenschaft, Universität Zürich und Ludwig-Maximilian-Universität München, Promotion in Wien zum Dr. phil.

Bernhard Hunziker ist Gründer und künstlerischer Leiter des Bach Collegium Zürich. Hunziker ist Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste und folgte 2010 dem Ruf auf eine Professur an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Das Orchestra la Scintilla formierte sich 1998 auf Anregung von Nikolaus Harnoncourt aus dem Orchester der Oper Zürich als eigenständiges Ensemble aus erstklassigen Musikerinnen und Musikern. Spezialisiert in historisch inspirierter Aufführungspraxis, schuf sich das Ensemble rasch einen hervorragenden Ruf. Der Funke der Begeisterung an neuer "Alter Musik" gab dem Ensemble seinen Namen: "La Scintilla" - Der Funke. "La Scintilla" tritt regelmässig in den grossen Konzertsälen auf und konzertiert mit namhaften Solisten, Instrumentalisten oder Sängern, wie etwa Cecilia Bartoli, Rolando Villazon, Andreas Scholl, Juan Diego Flórez und anderen.

Die Zürcher Sing-Akademie hat sich als sinfonischer Chor und A-cappella-Ensemble längst ihren Platz unter Europas professionellen Chören erarbeitet. Seit seiner Gründung 2011 als professioneller Partnerchor des Tonhalle-Orchester Zürich kann das Ensemble bereits auf die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Spitzendirigenten wie David Zinman, Paavo Järvi und Kent Nagano zurückblicken. Inzwischen ist die Zürcher Sing-Akademie auch regelmässiger Partner des Orchestre de la Suisse Romande, Luzerner Sinfonieorchester, Kammerorchester Basel, Freiburger Barockorchester und anderen. Neben dieser Tätigkeit mit Orchestern entwickelt sie eigene Konzertprojekte als Chor a cappella oder mit kleineren instrumentalen Ensembles. Diese Projekte stehen meist unter der Leitung des Dirigenten der Zürcher Sing-Akademie, Florian Helgath.

Die Realisierung dieses Projektes wird ermöglicht dank der Kühne-Stiftung Schindellegi.

Eintrittspreis

Eintritt frei, Kollekte

Veranstalter*innen

Stiftsschule und Kloster Einsiedeln


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