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Jason Rohr

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«Realtor Than Ever». Einzelausstellung. Malerei, Skulpturen, Digitale Kunst

In seiner zweiten Einzelpräsentation in der KALI Gallery Luzern, setzt Jason Rohr (*1999 / CH) mit seinen Gemälden und Skulpturen die Erweiterung einer polemischen Linie der Visualität fort. Indem er die unheimliche Form der Kernfamilie als offenes Thema aufgreift, übernehmen seine Werke die Rolle von Requisiten, die die Tropen und die Dynamik des Kunstschaffens und der Künstlerfigur materiell und performativ umsetzen.

Man bewegt sich zwischen den sich gegenseitig ausschließenden Polen armer Bilder, die scheinbar von ihren Bedeutungen und Ursprüngen losgelöst sind. Wie Artefakte, die in der Wolke der soziokulturellen Bewegungen verschwinden, die mit der Zeit bereits weitergezogen sind. Ebenso wie der Drang zur Kontextualisierungund Klassifizierung, der das eigentliche Potenzial hybrider Formen hemmt.

Rohr verwendet verschiedene Technologien und Medien, durch die sein Vokabular widerhallt und sich in die von ihm verwendeten Materialien einschreibt. Der kulturelle Algorithmus der Kernfamilie wird durch geformte Leinwände, Seiten eines fiktiven Fotoalbums, 3D-modellierte Rahmen und Porträts wiederholt, um eine Übersicht darüber zu erstellen, wie Darstellungen einer fiktiven Familie und ihres Nachlasses in einer synthetischen Nostalgie zusammenfließen.

Rohr ist in einer Zeit aufgewachsen, in der die Technologie allmählich bestimmte Aspekte der menschlichen Beteiligung ersetzt, und seine Praxis ist von der Verlagerung des Kunstschaffens auf die Kontextualisierung von Inhalten geprägt. Indem er sich sowohl den klassischen Konservatismus von siebenhundert Jahren Malerei als auch das Digitale zunutze macht, spricht er in seiner Beschreibung einer mehrdeutigen Vorstellung davon, was Familie ist oder sein kann, von einer Visualität im ständigen Wandel.

Er gehört zu einer Generation, die generative Technologien und ihren Output durch Erzählungen ent- oder verzaubert und die Modelle nutzt, um Inhalte für ihre subkulturellen und hyperspezifischen archivähnlichen Feeds anzuhäufen, um das Subkulturelle zu einem dominanten visuellen Diskurs aufzublähen.

Jason Rohr hat bereits an diversen Gruppenausstellungen in der KALI Gallery (Luzern / 2019, 2020, 2021, 2022) teilgenommen und in weiteren Institutionen wie zum Beispiel bei Jungkunst (Winterthur / 2021), Studio K3 (Zürich / 2022) und der Kunsthalle Winterthur (2022). Ausserdem wurde er mit einer Einzelausstellung bereits 2021 in der KALI Gallery Luzern präsentiert.

Nach seinem einjährigen Physikstudium an der ETH Zürich (2018 – 2019), entschied sich Rohr für das Kunststudium an der ZHdk in Zürich (2019 – 2022), welches er 2022 mit dem Bachelor abschloss.

Jason Rohr lebt und arbeitet in Zürich (CH).


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